Tier- & Naturpädagogik

Wir geben Impulse für eine nachhaltige Lebensgestaltung.


Ein Bauernhof bietet ein schier unerschöpfliches Angebot an Erfahrungs-, Lern- und Spielmöglichkeiten.

 

Bei uns lernen Kinder verschiedene Nutztiere kennen, sie erleben und begreifen. Gerade für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren sind Elementarerfahrungen, die sie selbst durchführen, von ungeheurer Bedeutung. Bei uns eröffnet sich ihnen ein Erfahrungsfeld für unmittelbare und einprägsame Erlebnisse.

 

Kinder in dieser Lebensphase sind ausgesprochen interessiert an der äußeren, physischen Welt, an Tieren und Pflanzen. Diese Offenheit und Sensibilität für die Dinge der Natur ist in späteren Entwicklungsphasen nicht mehr so stark ausgeprägt.

 

Bei uns erfahren Kinder natürliche Kreisläufe sowie ökologische und ökonomische Zusammenhänge mit allen Sinnen : Die Kinder sehen beispielsweise, woher die Eier kommen, sie fühlen, ob sie warm und gerade frisch gelegt sind oder erleben die Geburt eines Kälbchens.

 

Kinder erfahren auf dem Linsenbühlhof auch, dass manche Nutztiere geschlachtet werden und das Fleisch zum Eigenbedarf verzehrt wird.

 

Der Linsenbühlhof ermöglicht den Kindern Einblick in einen Wirtschaftsbetrieb. Es ist kein Hof mit Museumscharakter, Streichelzoo oder gar ein gestelltes Szenario: Hier wird Kindern ein realistisches Bild von der Landwirtschaft und Nutztierhaltung vermittelt! Neben dem Beobachten und der Begegnung mit Tieren ist es vor allem die Mitarbeit beim Füttern, die zu einer nachhaltigen und intensiven Erfahrung führt.



Die Begegnung mit der Natur in ihren verschiedenen Erscheinungsformen - ob im Außenbereich des landwirtschaftlichen Betriebs, im Bauerngarten, auf dem Acker, am Bach oder im Wald - erweitert und bereichert den Erfahrungsschatz der Kinder. Sie lässt die Kinder an einer Welt teilhaben, die nicht didaktisch aufbereitet ist.

 

Bei regelmäßigen Ausflügen in die umliegenden Wälder, Wiesen und Äcker des Linsenbühlhofes schaffen wir Erfahrungsräume, in denen Kinder sich auf Neues und Unbekanntes einlassen können. Diese neuen Plätze eignen sie sich an und gestalten Freiräume.

 

Das Erleben der eigenen Körperlichkeit spielt für die Kinder eine große Rolle. Beim Rennen, Klettern, Balancieren, Umgraben, Pflanzen und Füttern werden motorische Fähigkeiten wie Geschicklichkeit, Ausdauer, Kraft, Gleichgewichtssinn und Schnelligkeit gefordert. Die körperliche Aktivität vermittelt den Kindern bestärkende Selbsterfahrung und Erfolgserlebnisse, dadurch werden sie selbstbewusst.

 

Auch bei Wind und Wetter können die Kinder in unseren überdachten Stallungen und der Strohburg spielen und toben.


Ernährung

Gemeinsames Essen fördert die Gemeinschaft, die Esskultur, ein gesundes Hungergefühl und bietet Orientierung im Tagesablauf.


Die Kinder bekommen durch das gemeinsame Ernten und Zubereiten von Lebensmitteln einen sinnlichen und genussvollen Zugang zum Essen. Hier möchten wir auf das eigene Erleben der Kinder einwirken und nicht reines Wissen vermitteln. So sollen z.B. auch Lieblings- und Leibgerichte der Kinder gekocht werden.

 

Einmal pro Woche bereiten die Kinder mit Marion Häberle gemeinsam ein Vesper.

 

Kinder, die verlängerte Öffnungszeiten bis 13:30 Uhr nutzen, bringen ein zweites Vesper mit.

 

Projekt- & Gruppenarbeit


Gemeinsam sind wir stark.


Die altershomogene Gruppenzeit findet einmal in der Woche statt. In dieser festgelegten Zeit arbeiten Kinder des gleichen Alters gemeinsam, intensiv an einem bestimmten Thema/ Projekt/ Interesse/ ….

 

In diesen Kleingruppen, mit altersgleichen Kindern, bekommen Kinder ein starkes Gruppenbewusstsein und „Wir-Gefühl“. Sie haben das Gefühl, ein fester Bestandteil einer Gruppe zu sein. Eine gemeinschaftsfähige Persönlichkeit entwickelt sich.

 

Die Kinder werden in den verschiedensten Bereichen gefördert, um ihnen optimale und ganzheitliche Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Ganz besonders im letzten Kindergartenjahr, der „Vorschule“, werden die Kinder ergänzend zum Elternhaus auf die Schulfähigkeit vorbereitet.

 

Einige Untersuchungen zum Thema Schulreife von Kindern aus Natur- und Waldkindergärten im Vergleich zu regulären Kindergärten zeigen, dass Kinder aus  Natur- und Waldkindergärten in den Bereichen Motivation, Ausdauer – Konzentration, Sozialverhalten, Mitarbeit im Unterricht sowie in musischen, kognitiven und körperlichen Bereichen besser abschneiden. Die Vorbereitung auf die Schulreife ist somit optimal gegeben.

 

Freispiel


Ein Kind entwickelt sich über das Spiel.


Im Freispiel wählen die Kinder den Spielort, das Spielmaterial, den Spielpartner und den Spielverlauf frei. Sie erfahren die Chance, sich selbst als kompetent und wirksam zu erleben. Die Umgebung ohne bzw. mit wenig vorgefertigtem, zweckgebundenem Spielmaterial regen die Kreativität und Phantasie an. Auch regt die Natur viele Spielmöglichkeiten an, die zum gemeinsamen Handeln und Helfen auffordern.

 

Zusätzlich bekommen die Kinder auf dem Bauernhof die Gelegenheit, die Arbeitsprozesse der Erwachsenenwelt unmittelbar mitzuerleben. Ein wichtiger Aspekt in der Umgebung des Kindes sind Erwachsene, die selbst sinnvolle, zum Leben gehörende Tätigkeiten ausüben. Wir geben den Kindern die Möglichkeit zur Nachahmung, um Dinge, die sie auf dem Bauernhof oder auch in ihrem sonstigen Lebensumfeld erleben, auch nachahmen und nachspielen zu können.

 

Die kreativen Tätigkeiten und Angebote des Kindergartens betonen die natürlichen Kreisläufe, in denen sie stattfinden. So werden beim Thema Wollverarbeitung nicht nur traditionelle handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten und Fertigkeiten eingeübt und ausprobiert, sondern auch der Weg des Materials Wolle - von der Schafschur übers Waschen, Färben bis zum Filzen - praktisch nachvollzogen.

 

Handwerkliche Arbeit beinhaltet nicht nur die Arbeit mit Werkzeugen und die Verwertung von Rohstoffen wie z.B. Bienenwachs, sondern auch die gemeinsame Weiterverarbeitung der geernteten Früchte in Form von Saftpressen (z.B. Äpfel, Johannisbeeren) oder Einkochen und Trocknen von Obst.

 

Ebenfalls bietet der Alltag und das ständige „im Gespräch sein“ ein optimales Umfeld, in welchem die Sprache der Kinder weiterentwickelt werden kann. Unsere Fachkräfte legen großen Wert auf richtige Bedeutungszuschreibungen, Höflichkeitsformen, komplett gesprochene Sätze, Wortschatzerweiterungen, Ablaufbeschreibungen, … . Dies umzusetzen, bietet der Alltag im Bauernhof-Kindergarten. Nach Bedarf werden gezielte Sprachförderangebote angeboten oder in Anspruch genommen.